Nachhaltige Veränderung des Einkaufsverhaltens nach Corona

Typischerweise kaufen deutsche Verbraucher bisher ihre Lebensmittel fast ausschließlich beim Discouter oder beim örtlichen Supermarkt. Der Boom im Online-Lebensmittelhandel hat auf sich warten lassen. Doch die Zeit mit und nach Corona könnte die Wende bringen.

Der Onlinehandel verspürt derzeit eine Zunahme von Bestellungen von frischen Nahrungsmitteln, aber auch haltbare Konserven und andere Randprodukte werden häufiger in den virtuellen Warenkorb gelegt. Insbesondere ältere Menschen scheuen den Weg in den Supermarkt aufgrund des aktuellen Corona-Virus und vermeiden so Menschenmengen. Nach Einschätzung im Handel wird dies auch nach der Krise so bleiben. Die Vorzüge des E-Commerce ist nun bei der älteren Generation angekommen.

Eine Steigerung von 50 Prozent erfassen derzeit reine Onlinehändler, wie Frederic Knaudt, Mitgründer und Chef des Lieferdienstes Picnic feststellen darf. Im gesamten Liefergebiet ist die Nachfrage über alle Produktkategorien gestiegen.

Skepsis zur Qualität bei Lieferdiensten

Die mit der derzeitige Krise und Pandemie verbundenden Umstände beim lokalen Einkauf greifen Verbraucher vermehrt zum Onlinehandel. Diese recht „sichere Alternative“ der Lebensmittellieferung bis vor die Haustüre ist augenscheinlich die „sichere Wahl“ aus Sicht des Verbrauchers. Dennoch gibt es eine gewisse Skepsis hinsichtlich der Qualität und Frische der Lebensmittel beim Onlineverkauf. Trotz hochwertiger Lebensmittelverpackungen beim Versand erwarten Konsumenten Mängel an der Ware, die es zwangsläufig nicht geben muss.

Die Chance für Handelsunternehmen

Handelspartner und Lieferanten können hier einen Vorsprung zum Mitbewerber erlangen, wenn sie schnell und entschlossen agieren. Wer die Chance ergreift und die Wettbewerbsvorteile für einen nächsten Aufschwung nutzt, wird langfristig Kunden am Unternehmen binden können. Laut Experten wird sich der Onlineumsatz bei Lebensmitteln um das fünfache bis ins Jahr 2030 steigen. Haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionssprays sind derzeit am häufigsten gefragt.

Hamsterkäufe auch Online

Die Engpässe und Hamsterkäufe, die es im stationären Handel derzeit gibt, sind auch Onlien zu spüren. So war kurzweilig etwa Toilettenpapier oder Zucker bei Amazon ebenfalls vergriffen.

Potenziale noch nicht ausgeschöpft

Der Online-Lebensmittelhandel hat seine Potenziale noch nicht ausgeschöpft. Traditionelle Supermarktketten werden nach wie vor trotz Anstieg der Verkaufszahlen bevorzugt. Der Markt ist „marktfähig“ – die Lieferanten und Händler müssen hier nur zeitnah reagieren und Versandgebiete ausweiten. Auch der Bereich der rollenden Supermärkte ist noch wichtiger den je geworden.

Zeitgemäß wirtschaftlich: Verpackungen für Lebensmittel

Lebensmittelverpackungen sind aus der Lebensmittelindustrie, der Gastronomie und aus dem Privathaushalt nicht wegzudenken. Sie sind längst mehr als nur ein „nice-to-have“ und kommen mit ihren zahlreichen Funktionen verschiedenen Ansprüchen entgegen. Ganz gleich, ob es um die sachgemäße Verpackung von Produkten aus lokaler Herstellung geht oder um den Export und Import exotischerer Güter, ohne Verpackung geht es nicht. Dabei erhöhen sich die Ansprüche: die Lebensmittelindustrie ist vom Feld bis zum Teller um mehr Nachhaltigkeit bemüht, denn das wünschen sich Verbraucher. Dabei darf die Wirtschaftlichkeit allerdings nicht auf der Strecke bleiben.

Lebensmitteltransporte: So gehen Lebensmittel um die Welt

In Deutschland werden insgesamt 87 % der verbrauchten Lebensmittel lokal produziert – immerhin! Lediglich 9 % der Lebensmittel stammen aus Mitgliedsstaaten der EU, nur 4 % sind Importe aus Übersee. Das klingt gut, aber nur bis man nachgerechnet hat, dass diese 4 % fast drei Viertel der Kilometer ausmachen, die unsere Lebensmittel zurücklegen.

Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch: Da ist was dran, denn die Kilometerzahl für heimische Produkte macht nur 8 % der Verkehrsleistung aus. Das ist auch aus der Sicht der Umweltschützer nachhaltig. Import von weit her hingegen haben einen elf Mal größeren CO²-Fußabdruck. Ein Kilogramm importierter Pak Choi entspricht 11 Kilogramm heimischen Grünkohls. Hinzu kommt natürlich, dass verderbliche Lebensmittel, die einen langen Weg zurücklegen, auch entsprechend verpackt werden müssen, um ihr Ziel in „Bestform“ zu erreichen.

Welche Kriterien werden an eine Verpackung für Lebensmittel angelegt?

Lebensmittelverpackungen müssen es wirklich allen recht machen, Produzenten und Händlern, Verbrauchern, aber auch Verbraucherschützern. Sie müssen ihren Inhalt vor Schmutz, Druck und Feuchtigkeit, aber auch vor Licht oder Sauerstoff schützen. Denn die Speisen sollen nicht nur den Transport überstehen, sondern dabei auch ihre Vitalstoffe bewahren. Besonders wenn der Hersteller einen hohen Qualitätsanspruch hat, muss dies auch beim Transport weitergeführt werden können. Verpackungen der Ehlert GmbH kommen diesen Anforderungen entgegen.

Hersteller und Händler wünschen sich außerdem robuste Verpackungen, die platzsparend, standfest und stapelbar sind. Das Gewicht von Lebensmittelverpackungen? Am besten so gering wie möglich! Denn das wirkt sich auf die Transportkosten aus. Nicht zu vergessen das Werbepotenzial einer Verpackung, das wesentlich zur Kaufentscheidung des Kunden beitragen kann!

Verbraucher haben andere Ansprüche:

  • Lebensmittelverpackungen müssen den Inhalt frisch und frei von Schadstoffen halten.
  • Fertig zubereitete Speisen sollten sich am besten gleich in der Packung erwärmen lassen.
  • Die Verpackung sollte die wichtigsten Informationen zum Inhalt, dessen Nährwert, aber auch zur Zubereitung vermitteln.
  • Außerdem sollten Lebensmittelverpackungen gut zu öffnen und eventuell wieder verschließbar sein.

Und die Verbraucherschützer? Sie erwarten eine sinnvolle und informative Kennzeichnung der Lebensmittelverpackung, mit Angaben zu Haltbarkeit und Nährwert.

Nicht zuletzt werden Lebensmittelverpackungen auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit betrachtet werden. Am besten sind sie recycelbar oder zumindest äußerst arm an Schadstoffen, denn dass Plastik inzwischen zu einem weltweiten Problem geworden ist und auch in der Nahrungskette landet, bewirkt, dass sich Kunden weniger – und vor allem weniger schädliche – Verpackungen wünschen. Dem muss die Verpackungsbranche entgegenkommen, um zeitgemäß zu bleiben.

Lebensmittelverschwendung vermeiden – mit der richtigen Verpackung

Verpackungen sind allerdings nicht nur – aus der Sicht der Umweltschützer – ein notwendiges Übel. Sie können auch dazu beitragen, die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden, sowohl im Handel als auch beim Transport. In der Bundesrepublik landen rund ein Drittel (!) der Lebensmittel im Abfall. Hier ist Handlungsbedarf. Was tun andere Länder, um die Verschwendung einzudämmen? Denn bei vielen europäischen Nachbarn landet weit weniger Essen im Müll!

? Dänemark ist Weltmeister bei der „Lebensmittelrettung“. Um 25% reduziert wurde die Wegwerfquote binnen fünf Jahren, einfach durch Informationskampagnen und praktische Tips durch Hilfsorganisationen.

? Frankreich hat inzwischen die Verschwendung von Lebensmitteln gesetzlich verboten. Supermärkte sind ab einer gewissen Ladenfläche angehalten, alles, was nicht verkauft wird und noch essbar ist, an Hilfsorganisationen zu spenden.

? Tschechien geht mit hohen Strafen gegen Lebensmittelverschwendung vor – sechsstellige Summen können hier anfallen, wenn Speisen im Müll landen. Statt dessen sollen genießbare Lebensmittel an Hilfsorganisationen übergeben werden.

? Italien schafft Anreize durch Steuererleichterungen, außerdem ist es gang und gäbe, dass in Restaurants übrig gebliebenes Essen für später eingepackt wird.

Deutschland hat sich, im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten, noch nicht zu Handlungen durchringen können. Man wird wohl auf Information und Freiwilligkeit setzen. Intelligente Verpackungen, die Auskunft über Zustand und Haltbarkeit geben, werden dazu viel beitragen können.

Fazit: Auf die Verpackung kommt es an!

Lebensmittelverpackungen müssen viel leisten – für viele Zielgruppen. Dank moderner Materialien und qualitätsbewusster Herstellung können sie das aber auch. Die moderne Verpackungsindustrie kommt den Herstellern und Vertreibern verderblicher Produkte ebenso entgegen wie Produzenten haltbarer Lebensmittel. Damit der Inhalt gut geschützt vor äußeren Einflüssen ans Ziel und in die Hände der Kunden gelangt – kommt es auf gute Verpackung an.

Corona-Krise: Diese Lebensmittel werden jetzt verstärkt gekauft

Aufgrund der derzeitige Situation und weltweiten Corona-Krise hat sich in Deutschland das Einkaufsverhalten auf Lebensmittel verändert.

Zunehmend ist festzustellen, dass die Verbraucher auf haltbaren Produkten vermehrt zurück greifen. Dies beinhalten insbesondere der Bereich der Fertigprodukte wie Fertigsuppen, aber auch andere Konserven sind gefragter denn je.

Nachfolgend von Teigwaren und Nudeln ist innerhalb einer Woche der Konsum im Lebensmittelhandel gestiegen. Ein Umsatzwachstum von 14 Prozent ist laut Studie in dem betrachteten Zeitraum verzeichnet worden.

Die Bundesregierung betont ausdrücklich, dass sogenannte Hamsterkäufe nicht erforderlich sind. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei nach wie vor sicher gestellt.

Produkte aus PLA: Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

Gastronomie und Lebensmittelhandel müssen sich umstellen – der Handlungsbedarf entsteht aus eigenem Umdenken und natürlich den Forderungen der Verbraucher nach besseren, nachhaltigeren Lösungen insbesondere bei der Auswahl von Verpackungen, aber auch beim Einweggeschirr.

Für die Akteure im Lebensmittelbereich ein herausfordernder Spagat, bei dem die Wirtschaftlichkeit nicht zu kurz kommen darf. Und auch optisch müssen alternative Materialien etwas hermachen.

Nachhaltigkeit – ein wichtiges Kriterium für wachsende Umsätze

Für den Lebensmittelhandel ebenso wie für die Gastronomie kommt aufgrund zunehmender Achtsamkeit der Verbraucher zu den Kriterien der Qualität und Wirtschaftlichkeit nun ein weiterer Faktor: die Nachhaltigkeit sowohl in der Produktion als auch bei Verpackung und Präsentation.

Denn die bislang gängigen Lösungen, das wissen die Kunden, sind nicht nachhaltig. Selbst wer sich nicht viel um den Zustand der Umwelt schert, weiß immerhin, dass Mikroplastik irgendwann auch im eigenen Essen landet. Und wer will das schon? Gastronomen, Händler und Produzenten sind im Zugzwang. Glücklicherweise gibt es längst umwelt- und ressourcenschonende Lösungen für Verpackungen und Einweggeschirr.

Wie geht mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Lebensmitteln?

Sowohl als Verbraucher als auch als Händler oder Gastronom hat man inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, den Umgang mit Lebensmitteln abfall- und vor allem plastikfrei zu gestalten. Von der Produktion bis zur Entsorgung beinhaltet dies:

  • Einkaufen in der Region, Angebote und Menüs nach Saison
  • Einkauf von frischen Produkten mit dem Ziel der Müllvermeidung, vor allem im Verpackungsbereich
  • Nutzung von Mehrwegverpackungen
  • Einweg-Produkte aus nachhaltigen, kompostierbaren Naturmaterialien wie PLA, Bagasse oder Palmblättern
  • Mülltrennung und Recycling

Die Optionen sind also äußerst vielfältig, welche Kombinationen im Einzelfall gut anwendbar sind, hängt von den Angeboten eines Geschäftes, Catering-Betriebes oder Restaurants ab. Hier genügen, ebenso wie im privaten Bereich, zunächst in den meisten Fällen einige kleinere, aber wirksame Umstellungen, um den ökologischen Fußabdruck deutlich zu verkleinern. PLA-Produkte von naturesse.de können dabei wertvolle Hilfsmittel sein.

Vielfältiges Sortiment beim Öko-Geschirr für den Einmal-Gebrauch

Das Material PLA wird zunehmend von der Lebensmittelindustrie entdeckt. PLA oder Polylactid bezeichnet Polymilchsäuren. Das Material gehört zu den Biopolymeren und wird synthetisch hergestellt, allerdings aus nachwachsenden Rohstoffen, hauptsächlich aus Mais. Der Bio-Kunststoff ist kompostierbar, bei der Produktion fallen 75% weniger CO² an als bei der Herstellung von konventionellem Kunststoff. PLA ist transparent und lebensmittelecht – das Material kann sogar bedruckt werden. Wie die meisten Öko-Alternativen zum Plastikgeschirr ist auch dieses Produkt in einer großen Sortimentsvielfalt erhältlich. Wer möchte, kann vom Trinkhalm bis zur Salatschale komplett auf „grün“ umrüsten. Während andere Bio-Materialien sehr robust sind, ist PLA jedoch nicht hitzebeständig. Ab einer Temperatur von 45°C verformt sich das Material, daher eignen sich Einweg-Schalen und -Teller aus PLA für kühl gelagerte Speise und Getränke, aber nicht für Kaffeebecher oder warme Speisen.

Öko-Kunststoff für Haushalt, Catering und Kantine

Die ansprechenden und vielseitigen Einweg- und Verpackungslösungen aus verschiedenen Bio-Kunststoffen, darunter auch PLA, lassen sich in so gut wie allen Bereichen verwenden, in denen heute Plastik eingesetzt wird. Dazu zählen Privathaushalte ebenso wie Kantinen, Restaurants und Catering-Betriebe, die oft ungeheure Mengen von Plastikgeschirr verbrauchen – und wegwerfen. Das alles geht zu Lasten der Umwelt. Dabei wäre die Umstellung ausgesprochen einfach!

Fazit: Mehr Verantwortung zeigen – der Umwelt zuliebe

Für Erzeuger, Lebensmittelhändler und Gastronomen wird die Umstellung auf ökologische Produkte in vielen Bereichen sinnvoller. Denn Kunden achten zunehmend nicht nur bei Anbau und Verarbeitung, sondern auch bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit. Die Wahl des Einweggeschirrs oder der Verpackungsschale kann bei genauerem Hinsehen deutlichen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Formschöne Designs auch nachhaltigen Materialien wie PLA tragen auf lange Sicht nicht nur zum Umweltschutz, sondern auch zur Wahrung des Umsatzes bei.

Aldi erhöht die Preise von Eiern

Nach neusten Erkenntnissen steigen die Preise für Eier und weiteren Produkten. Aldi als Vorreiter hat bereits Anfang Januar an der Preisschraube gedreht. So kosten nun 10 Eier aus der Bodenhaltung parallel zur Freilandhaltung um je 10 Cent mehr. Dies entspricht nun 1,29 Euro für die Eier aus der Bodenhaltung, sowie 1,69 Euro für die Produkte aus der Freilandhaltung.

Jahresbeginn als traditioneller Zeitpunkt für Preisanstiege im Handel

Traditionell hebt der Lebensmittelhandel die Preise zum Anfang eines neuen Jahres die Preise an. Der Aldi-Konzern ist dabei stets der Vorreiter, an dem sich andere Handelsketten orientieren und messen.

Grüne Woche Berlin

Ein klares Signal von mehreren deutschen Einzelhändlern zum Start der Grünen Woche in Berlin: Eine transparentere und offene Lieferkette soll eine existenzsichernde Lösung für Landwirte ermöglichen. Woher stammen die Produkte aus dem Supermarktregal? Vertreter von Aldi, Lidl, Rewe und anderen Supermarktbetreibern haben eine freiwillige Erklärung unterzeichnet.

Von der Plantage über den Lieferanten bis hin zum Regal soll eine Rückverfolgung der Produkte möglich sein. Vorerst wird die Transparenz auf Eigenmarken beschränkt, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgeweitet werden soll.

„Es ist gut, dass im Lebensmittelhandel Bewegung ist“, so Minister Müller, denn die Supermarktketten stehen immer wieder in der Kritik wegen zu niedriger Lebensmittelpreise.

Verbraucher üben immer mehr Druck auf den Handel aus

Immer mehr Verbraucher wollen genau wissen, woher die Lebensmittel stammen und wo diese produziert werden. Gerade in den Entwicklungsländern muss mehr ankommen, so gibt Müller an. Die Zielsetzung: 100 Prozent transparenter und fairer Handel, dass über eine Selbstverpflichtung hinausgeht.

Entwürfe für eine Lieferketttengesetz

Mit zahlreichen Eckpunkten will SPD Politiker Hubertus Heil in den nächsten vier Wochen unter Achtung der Menschenrechte ein Lieferkettengesetz vorlegen. Das Gesetz soll für alle Unternehmen in Deutschland mit mindestens 500 Mitarbeitern gelten. Diskussionsbedarf dürfte die Größenschwelle, wie auch die Höhe der Strafen bei Verstößen gegen das Lieferkettengesetz sein. Eine freiwillige Maßnahme führe selten zum erstrebten ziel.

Landwirte rund um die Agrarmesse Grüne Woche

Auch Landwirte fordern um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Preise. In diesem Zusammenhang wurden Demonstrationen mit Traktoren rund um Berlin, Stuttgart und Nürnberg angekündigt. Auch Hannover wird sich an der Demonstration beteiligen, sodass es mit weitreichenden Verkehrsbehinderungen gerechnet werden kann.

Schweinezucht in Deutschland

Nach neusten Erkenntnissen wurde in einer Schweinezucht in Rinkerode dramatische Zustände festgestellt. Dies scheint kein Einzelfall in der deutschen Schweinezucht zu sein. Verstöße gegen die Tierschutz-Nutzerverordnung und hygienische Regelungen sind an der Tagesordnung. Wir berichteten bereits über kranke Nutztiere und dem Massenschreddern von Küken. Resultat hier: 13 Millionen Schweine sterben jährlich an den Folgen der Zustände.

Am letzten Mittwoch in einer Abendreportage bei SternTV vom Sender RTL wurde ein Bericht über einen Schweinezuchtbetrieb in Rinkerode veröffentlicht. Mit Hilfe von Aktivisten und Youtubern wurde bereits über einen längeren Zeitrahmen Videomaterial zusammen gestellt und die Zustände dokumentiert.

Gordon Prox und Aljosha Muttardi sind Youtuber und sind mit dem Kanal „Vegan ist ungesund“ bekannt. Die beiden Männer, die sonst ihre Aufklärung über pflanzliche Ernährung auf witzige Weise vorantreiben, bleiben in der Dokumentation über den Scheinezuchtbetrieb deutlich nüchterner und trockener.

Im Video zu sehen sind dramatische Zustände, verletzte sowie sterbende Schweine und unzählige tote Tiere, die im Gebäude und Mülltonnen herumliegen. Schockierend dabei die hygienischen Zustände, der Einsatz von massenhaften Antibiotika und Strichlisten über tote Tiere. Pro Woche werden aktiv 70 Schweine getötet. Verletzte Schweine werden dabei augenscheinlich nicht tierärztlich versorgt. Das deutsche Tierschutzbüro spricht hier über gesetzeswidrige Praktiken, die im Video aus versteckten Kameras zusammen getragen wurde.

„In dem Betrieb haben die Mitarbeiter offenbar jeden Respekt vor den Lebewesen verloren“ so schildert empört Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des deutschen Tierschutzbüros. Zahlreiche Schweine werden getreten, gestoßen, geschlagen, geworfen und bespuckt. Tote Tiere werden achtlos auf Fusswegen liegen gelassen.

Kastenstand soll legalisiert werden

Die vorgefundende Sauenhaltung im Kastenstand verstößt gegen die Tierschutz-Nuterverordnung. Das Bundesamtwirtschaftsministerium beabsichtigt diese Kastenhaltung zu legalisieren, jedoch ist die Verordnung noch nicht in Kraft gesetzt worden. Die vorgefundende Haltung in Rinkerode ist damitgesetzeswirdig.

Die Staatsanwalt ermittelt

Vom deutschen Tierschutzbüro wurde nun Strafanzeige erstattet und das Landesministerium in Düsseldorf informiert. Es drohen Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro. Das Schweinzuchtbetrieb darf zwischenzeitich unter Kontrollen des Veterinäramtes die Arbeit weiter führen.

Repräsentatives Beispiel

„Ich bin mittlerweile der traurigen Auffassung, dass diese Bilder durchaus repräsentativ sein können für deutsche Schweinehaltung“, sagte ein Tierschutzbeauftragter. Um die quälerische Massentierhaltung nicht zu unterstützen, sollte man also vor allem eines tun: Weniger oder gar kein Fleisch essen. Und wenn es doch einmal Fleisch sein soll, dann nur in Bio-Qualität. Das gilt auch für andere tierische Produkte wie Milch, Eier oder Käse. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten sollte in Betracht gezogen werden. Dabei unterstützt die Ernährungspyramide, die es auch in einer vegetarischen und veganen Version gibt und sicher stellt, dass sämtliche Stufen in der Nahrungsaufnahme berücksichtigt werden.

Fälschung von Lebensmitteln

Die organisierte Kriminalität mit Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln nimmt stetig zu und ist das zweit-lukrativste Geschäft neben dem Drogenhandel. Auch Deutschland ist davon betroffen.

Die nach Bundesregierung geäußerten „hohen Gewinne“, die einer italienisch organisierten kriminalen Gruppe zurechenbar sind, werden durch gefälschte Lebensmittel erzielt. So werden Bio-Produkte als solche deklariert, die den Anforderungen nicht entsprechen. Wie hoch die Umsätze mit minderwertigen Lebensmitteln gewonnen werden, sei jedoch unklar.

Das Risiko aufzufliegen, ist vergleichsweise gering. Gefälschte und gepanschte Produkte, wie beispielhaft Olivenöle, und dessen Vertriebskanäle, sind im Dunkeln verborgen. Um die Lebensmittelsicherheit aufrecht zu erhalten, werden EU-weite Kontrollen durchgeführt.

Laut WHO sterben 400.000 Menschen weltweit an verdorbenen Lebensmitteln

Ernüchternde Fakten, die am ersten internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit durch die WHO präsentiert werden. Nach deren Angaben sterben rund 400.000 Menschen weltweit an verdorbenen Lebensmitteln, die durch Keime, Bakterien oder chemischen Substanzen belastet sind. Die Anzahl der Personen, die durch den Verzehr von belasteten Lebensmitteln erkranken, ist weitaus höher. Die ermittelten Daten sind im Grunde jedoch nur die „Spitze des Eisbergs“. Eine Lebensmittelvergiftung tritt schnell ein. ( Querverweis: Lebensmittelvergiftung: Symtome, Hausmittel und Vorbeugung )

Aufklärung und Bewusstseinsstärkung

Das Bewusstsein von verdorbenen Lebensmitteln muss bei Regierungen, Produzenten, Frachtführern und Verbrauchern gestärkt werden. Die globale Zusammenarbeit und Lebensmittelproduktion erfordert eine Sensibilisierung der Thematik  in allen Bereichen. „Vom Bauernhof bis zum Teller“ müssen alle Beteiligten mithelfen, saubere Nahrung den Konsumenten bereitstellen zu können, so stellt Chef der WHO Adhanom Ghebreyesus klar.

Einsparungen durch Aufklärung möglich

Jeder investierte Euro in die Aufklärung und Vermeidung von verdorbenen Lebensmitteln führt im Endeffekt zu einer Einsparung von Krankheits- und Ausfallkosten. So werden die Ausfälle in den Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen auf 95 Milliarden Dollar pro Jahr beziffert.

Fazit:

Die Aufklärung und das notwenige Erinnern an die Problematik sind schon längst überfällig. Weiter müssen entsprechende Sicherheitssysteme bei der Lebensmittelproduktion implementiert werden, die auf Regierungsebene beschlossen werden müssen.

Schnäppchenjagt von Lebensmitteln führt zu Übergewicht

Nach aktuellen Erkenntnissen leiden Konsumenten, die regelmäßig ihren Einkaufswagen mit angepriesenen Sonderangeboten füllt, an Übergewicht. Dies ist nach einer Untersuchung der britischen Stiftung Cancer Research UK festgestellt worden und ist sehr besorgniserregend.

Eine Reglementierung von „verführerischen“ Angeboten ist gefordert

Laut Experten schmücken insbesondere Lebensmittel mit einem hohen Fett, Zucker und Salzgehalt die Angebotsprospekte. Sonderangebote rund um Schokolade, Süßwaren aller Art und bekannte Knabbereien sind vertreten. Auch die Snacks und „kleinere Aufmerksamkeiten“ im Kassenbereich und Wartezone sind verführerische Produkte, die schnell im Einkaufswagen landen.

Dies ist nachhaltig für den Konsumenten, die regelmäßig auf solche Aktionen zurückgreifen, schädlich. So seien 72 Prozent der Menschen nach Erkenntnissen übergewichtig, die reduzierte Lebensmittel aus der Produktreihe erwerben.

Weiter griffen Schnäppchenjäger weniger zu Obst und Gemüse, dass weniger Nähr- und Ballaststoffe bedeuten.

Laut Linda Bauld von Cancer Research UK: „Sonderangebote bieten den Menschen eine Fülle an verführerischen, aber ungesunden Speisen und Getränken. Bei vergünstigten Preisen für Schokolade, Keksen, Kuchen und Limonade ist es keine Überraschung, dass Menschen, die mehr Angebote kaufen, eine größere Wahrscheinlichkeit haben, fettleibig zu sein“

Eine gesetzliche Regelung scheint hier eine Lösung des Problems aus Expertensicht zu sein. Wie eine solche Regelung oder gar Verbot der Werbung dieser Produkte aussehen darf, mag noch diskutiert werden. Eine zukunftsträchtige Lösung muss jedoch baldmöglichst herangezogen werden.

Preiskampf der Discounter: Mitbewerber beleben das Geschäft

Ob Joghurt, Pizza oder Softgetränke – der Preiskampf der größten Streithähne im Discountsektor scheint wieder entflammt zu sein. Nach einer längeren Investitionspause der Unternehmen in die Digitalisierung und Neuausrichtung der Supermärkte mischen diese den Markt wiederholt auf.

Aldi bietet lautstark die Coca-Cola 1,25-Liter-Flasche für einen Schnapper von 79 Cent, statt 99 Cent an. Weitere Produkte aus dem Dauer Niedrigpreisangebot wurden zudem ebenfalls weiter reduziert.

Doch die Mitbewerber schlafen nicht und reagieren prompt auf die neue Strategie von Aldi. So zog Lidl den Preis der gleichen Coca-Cola Flasche auf 77 Cent runter. Kaum ein Angebot, dass von Aldi an den Verbraucher kommuniziert wird, wird unberücksichtigt vom Mitbewerber gelassen.

„Es geht um die Preishoheit und Vertrauen des Verbrauchers“, sodass Markenartikel derzeit einen Tiefstand der Preisstruktur erreichen haben. Hohe Abschläge von bis zu 50 Prozent bei Molkereiprodukten sind nichts Ungewöhnliches mehr.

Inwiefern sich die Preispolitik der Discounthändler in absehbarer Zeit verändern wird, lässt sich nicht vorhersehen. Die Preisstruktur lässt jedoch erahnen: Es wird mit angespitzter Bleistiftmine verhandelt und Lebensmittelerzeugung, sowie Lebensmittelwege nach Sparpotenziale durchleuchtet.

Dennoch wird der allgemeine Warenkorb des Verbrauchers nicht zwangsläufig günstiger. Randprodukte, wie Tafelschokolade und Gourmetartikel, sind weiterhin auf einem hohen Niveau im Sortiment aufgestellt, die den Verbraucher tief in die Tasche greifen lässt.

Trockenheit in Deutschland – Lebensmittelpreise werden im Laufe des Jahres steigen

“Wenn weiterhin kein Regen fällt, dann könnte sich die Lage dramatisch zuspitzen” so die Information vom Branchenverband BOGK und gleichzeitige Ankündigung, das die Preise der Kartoffeln steigen werden. Insbesondere verarbeitete Produkte wie Chips, Fritten und Kartoffeltaschen, die besonders ausgeprägte Kartoffelknollen benötigen, sind davon betroffen.

Der Verband schließt allgemeine Preissteigerung im Zuge der Ernteausfälle nicht aus, die sich am Prozentsatz der Ausfälle orientieren wird. Sobald die Lagerbestände von Gemüse ausgeschöpft sind, werden die Preissteigerungen wohl voraussichtlich im Herbst diesen Jahres im Supermarkt ersichtlich sein. Hier sind zudem Herbstgemüse wie Bohnen und Erbsen betroffen, die einen entsprechenden Niederschlag zur Entfaltung benötigen.

In unseren direkten Nachbarländern sieht die Lage nicht viel anders aus. So ist die andauernde Hitze auch dort deutlich in der Ernte ersichtlich. Ein Import der Güter aus den Nachbarländern stellt keine sinnvolle Option dar.

Höhere Preise auch in der Milchindustrie zu erwarten

Aufgrund zurückgehender Mengen und finanziellen Engpässen, weil unsere Landwirte Futtermittel nachkaufen müssen, steigen die Milchpreise in aller voraussicht ebenfalls an.

Bei einem Durchschnittsverbraucher, der täglich Milch trinkt, wäre das ein geschätzter Verlust von 3 Euro im Geldbeutel je Monat.

Weinerzeugnisse profitieren von der Wärme

Im Gegenzug zu den schlechten Resultaten der Landwirte, profitieren unsere Winzer von den exzellenten Bedingungen für die Weinberge. Gerade ältere Rebstöcke reichen meist bis tief in die Erde hinein, sodass die Wasserreserven angezapft werden können. Aufgrund der Wärme in Deutschland, ist die Reifeentwicklung sehr fortgeschritten, sodass die Hauptlese früher beginnen kann. Zwar dürfen wir hier keine Preissenkung im Handel erwarten – jedoch dürften jegliche Preissteigerungen unwahrscheinlich erscheinen.

Dringender Appell an die Lebensmittelindustrie

Verbraucherorganisationen fordern dringende Maßnahmen gegen die Lebensmittelwirtschaft zur Regulierung zuckerhaltiger Produkte und ungesunden Lebensmitteln. Auf unterschiedlichen Ebenen in der Politik wurden diesbezüglich Gespräche geführt, jedoch ist seit 15 Jahren diesbezüglich nichts passiert. “Es muss ein klares Signal gesendet werden”- so geben Verbraucherschützer wie Foodwatch an. Dabei reichen keine freiwilligen Maßnahmen mehr, um Übergewicht und Fehlernährung zu bekämpfen.

Ein Bündel an Maßnahmen gefordert

Die Einführung eines Lebensmittel-Ampel-Systems ist schlichtweg der erste Schritt. Hier sollen Lebensmittelprodukte verbindlich je nach Zucker, Fett und Salz-Anteilen gekennzeichnet werden. Klar erkennbar und möglichst transparent in den Farben ROT, GELB, GRÜN.

Weiter steht die Werbung solcher Produkte, die Fettleibigkeit oder anderweitig Erkrankungen auslösen können, in der Kritik. Hier debattiert man über ein gesetzliches Verbot an zielgerichtete Werbung zu Kindern und Jugendlichen. Solche “Lockwerbung”, die insbesondere von Kindern konsumiert werden, muss eingedämmt werden. Das sind notwendige Haltelinien, um die Gesundheit der Verbraucher zu erhalten.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner von der CDU hat sich jedoch derzeit gegen eine Lebensmittelampel ausgesprochen, noch käme eine zukünftige Zuckersteuer in Frage. Um hier agieren zu können fehlen Verbraucherschutzminister die Zustimmung aus mindestens 13 Bundesländern.

Das Ziel sollte sein, Lebensmittelhersteller auf alternative Süßungsmittel umzusteigen und die Zuckerrezeptur zu verändern. Denn nach allgemeiner Forschung ist bereits ein zuckerhaltiges Getränk am Tag ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Folgeerkrankungen verantwortlich

Die Einführung einer Zuckersteuer und die Abschaffung der MwSt auf Obst und Gemüse wären signifikante Wege, um den Verbrauchern die Gesundheit auch kostengünstig und langfristig zu erhalten.

Laser-Etiketten

Beim Handel von Lebensmitteln hat sich über die Jahre hinweg die Verpackungsindustrie mit Folierungen, Klebeetiketten oder Plastiktüten breit gemacht. Eine ökologische Variante bietet da noch die abbaubare Kartonverpackung.

Nach einer neuen Idee sollen nun per Laser die Informationen auf die Produkte eingebrannt werden. Die Niederlande macht es vor.

Die Niederländer sind im Lebensmittelhandel sehr experimentierfreudig. So gelangen Produkte in den Handel, die auf Zuspruch der Bevölkerung trifft, wo hierzulande sich niemand herangetraut hätte. So stellt sich nun eine niederländische Supermarktkette dem Plastikmüll entgegen und beschriftet die ersten Gemüsearten per Laser.

DIese Methode wird vorzugsweise auf Bio-Gemüse eingesetzt und soll den Plastikberg der Lebensmittelindustrie reduzieren.Ob Kürbisse, Ingwer oder Zucchinis: Das Etikett wird gekonnt auf die Schale “tätowiert”, jedoch wird keine Farbe benötigt, sondern die oberste Pigmentschicht wird durch einen Laser entfernt.

Die Laser-Methode ist erfolgversprechend

Weder im Geschmack, noch Geruch oder Haltbarkeit werden beeinflusst, sodass eine Ausweitung auf andere Obst- und Gemüsesorten denkbar ist. So ist eine Ausweitung der Bemühungen in der Lebensmittelbranche geplant. Die Methode wurde bereits im März mit dem “Packaging Award” in den Niederlanden gekrönt.

Verbraucher begrüßen die Müllvermeidung

Wer kennt es nicht: nach einem Einkauf im Supermarkt türmen sich die Müllberge der Umverpackungen. Ein Blick in die Mülltonne bestätigt dabei die Vermutung, dass wir zu viel Verpackungen produzieren, die für eine einmalige Gelegenheit hergestellt wurde.

Müllreduzierung, wie die zukunftsträchtige Laser-Methode, ist gleichzeitig ein Image-Gewinn der Unternehmen. Unnötige Verpackungen, die einen ebenso höheren Energieverbrauch in der Produktion benötigen, können auf eine einfache Weise vermieden werden.

Dem Verbraucher freut es: nicht nur, dass die Mülltonne zukünftig leerer wird, auch die sonst selbst mitgebrachten Behältnisse können zu Hause bleiben. Ein Umdenken für den Lebensmittelhandel und des Konsumenten ist für den Klimawandel auch bitter notwendig.

Verseuchte Eier – das Fipronil-Desaster

Rührei, Omelett oder das klassisch hart gekochte Ei – ein beliebtes Nahrungsmittel auf deutschen Frühstückstischen. Doch viele Landwirte nutzen das schädliche Fipronil als Schädlingsbekämpfungsmittel mit gefährlichem Ausmaß.

In den letzten Jahren ist die Zunahme der Missstände zum fragwürdigen Einsatz des Insektizid Fipronil festgestellt worden. Auch in Zukunft könnten entsprechende Unstimmigkeiten auftreten und zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung führen.

Für Umweltschützer und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist klar, dass es sich um tiefgründige Missstände und langfristiger Probleme handelt. Die Versuchung der Landwirte, auf günstige aber kritische Mitteln zurück zu greifen, ist groß. Zudem spielt die Komplexität der Lebensmittelerzeugung eine tragende Rolle. Nicht selten werden Fremdunternehmer für die Saison hinzugezogen oder für Teilaufgaben beauftragt.

Der Verbraucher ist verunsichert – darf ich noch Eier konsumieren?

Die auftretenden Skandale verunsichern Verbraucher, denn über die Auswirkungen ist relativ wenig bekannt. Fipronil hat jedoch einige gefährliche Eigenschaften und kann sich unter Umständen in das menschliche Gewebe einlagern.

Nach Expertenmeinung und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestehe keinen Grund für eine gesundheitliche Panik, sofern die Grenzwerte nicht überschritten werden.

Hier müsse man bereits als Erwachsener sieben Eier am Tag aus einer höchst belasteten Charge konsumieren, dass praktisch unmöglich erscheint. Für Kinder fallen die Werte geringer aus.

Fipronil führt nach Angaben weder zu Reizungen der Augen oder Haut, noch löe es allergische Reaktionen aus. Weiter ist nach aktuellem Kenntnisstand weder DNA-gefährdend, noch krebserregend.

Dennoch: Das Kontaktgift hat durch seine Temperaturbeständigkeit die Eigenart, dass dieser beim Kochen oder Braten nicht zerfällt. So ist das Schädlingsmittel gegen Läuse, Milben und Parasiten zudem nicht bei Nutztieren anzuwenden, die für den Verzehr gedacht sind.

Bei regelmäßigem Verzehr kann sich das Insektizid im Körper ansammeln, dass nur über die Galle ausscheiden lässt.

Der Lebensmittelhandel reagiert schleppend

In allen Bundesländern sind verseuchte Eier aufgefunden worden. Das ist nicht verwunderlich, denn der Bedarf an Eiern wird aus Importen der Nachbarländer sichergestellt. So sind wohl insgesamt über zehn Millionen belastete Eier aus den Niederlande in die Regale der Supermärkte gelangt.

Der Lebensmittelhandel ist sehr komplex und schwer einzuschätzen, zudem brodelt es an allen Ecken und Kanten.

Konsumenten können beim Discounter Aldi vorzeigbar die Eier zurückgeben, die als einzigste Kette die Möglichkeit offeriert. Andere Mitbewerber fordern Garantien und Laborergebnisse, um der Lebensmittelsicherheit entgegen zu kommen.

Aufgabenverteilung für die Lebensmittelsicherheit

Für Verbraucher und dem Lebensmittelhandel spielt die Thematik der Lebensmittelsicherheit eine tragende Rolle. Zur Wahrung bestehender Vorschriften und Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit inklusive der Risikobewertung sind zahlreiche Akteure eingebunden.

Zahlreiche Behörden und Institutionen tragen eine fundamentale Funktion, um Lebensmittel sicherer zu gestalten. Um hier eine entsprechende Transparenz zu bieten, stellen wir die wichtigsten Grundpfeiler vor.

Die Behörden der Bundesländer

Die amtliche Lebensmittelüberwachung liegt in der Zuständigkeit der Bundesländer. Diese werden vom Ministerium oder der zuständigen Senatsverwaltung verzahnt.

Für die Lebensmittelüberwachung entnehmen die Veterinärämter entsprechende Proben der angesiedelten Betriebe vor Ort und prüfen festgelegte Regelwerke. Dabei erstrecken sie die behördlichen Kontrollen über alle Stufen der Lebensmittelerzeugung. Landwirte, Hersteller und Beförderunginstanzen werden ebenso kontrolliert wie Lebensmitteldepot und Gastronomie.

Eine in der Regel vordefiniertem Turnus werden die Betriebe ohne Vorankündigung besucht. Auch Hinweise aus der Bevölkerung werden für einen unangekündigten Kontrollbesuch genutzt.

Die Betriebe, die häufiger negativ in Augenschein genommen worden sind, werden engmaschiger überprüft.

Eine Überprüfung durch die Behörde erstreckt sich über die gesetzlichen Vorschriften bis hin zu hygienischen Verhältnissen in der Herstellung, Verarbeitung oder anderweitigem agieren mit Lebensmitteln. Gesucht werden insbesondere nach schädlichen Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, krankheitserregenden Keimen oder anderweitige Stoffe, die in der Lebensmittelindustrie nichts verloren haben. Weiter werden ebenfalls die Kennzeichnung und Zusammensetzung der für den Verzehr bestimmten Produkten überprüft.

Das Bundesministerium ( für Ernährung und Landwirtschaft )

Vorbeugender Verbraucherschutz und die Qualitätssicherung fallen in die Aufgaben des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Hier werden unter anderem die umwelt- und tiergerechte Erzeugung sichergestellt, dass zu den drei Hauptzielen des Ministeriums gehört.

Unterteilt in den Geschäftsbereichen der Risikobewertung ( Bundesinstitut für Risikobewertung ) und dem Verbraucher- und Lebensmittelsicherheit ( Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ) stellt das Ministerium eines der wichtigsten Grundpfeiler der Lebensmittelsicherheit dar.

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Das Bundesamt ist als eines der unterteilten Geschäftsbereichen des Ministerium eine koordinierende Stelle. Die Mitwirkung an allgemeinen Verwaltungsvorschriften und Überwachungsprogrammen stellt eine Schnittstelle dar. Als nationale Kontaktstelle findet das Bundesamt sich eingegliedert in einem Schnellwarnsystem für Lebensmittelerzeugnisse und Futtermittel wieder.

Die Bereitstellung von Maßnahmen soll zudem die möglichen Risiken für Konsumenten und den wirtschaftlichen Schaden des Lebensmittelhandels reduzieren.

Bundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut erarbeitet und bewertet als anerkannte und internationale Stelle Fragen, Stellungnahmen und Analysen Rund um den gesundheitlichen Verbraucherschutz und der Lebensmittelsicherheit.

Basierend auf Risikoeinschätzungen und Vorschlägen werden Bewertungen öffentlich transparent und nachvollziehbar zur Verfügung gestellt.

Die Zollbehörde

Im internationalen Lebensmittelhandel passieren ausländische Produkte die deutsch Grenze und gelangen in die Supermärkte. Die Überprüfung der Lebensmittel an der Grenze finden durch die Zollämtern statt. Lebensmittel, die nicht den gesetzlich verankerten Anforderungen standhalten, werden entweder vernichtet oder an der Grenze abgewiesen.

Weitere Stellen zur Wahrung der Lebensmittelsicherheit

Darüber hinaus ist die EU-Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie das Europäische Lebensmittel- und Veterinäramt erwähnenswert.

Diese Stellen sind auf Europäischer Ebene für die öffentliche Gesundheit und Umsetzungsprüfung in Angelegenheiten des Tierschutzes oder Lebensmittelsicherheit zuständig.

Weiter ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority – kurz: EFSA) eine beratende Stelle mit wissenschaftlich basierten Analysen und Informationen um die Orientierung der Rechtssetzung in der EU zu bieten.

Internationaler Lebensmittelhandel

Der Bezug von Lebensmitteln aus dem Ausland stellt in der heutigen Zeit kein Problem dar. So werden Oliven aus Griechenland bezogen, Orangen aus Spanien oder Datteln aus Israel gekauft. Über diverse Transportwege finden die Produkte in die Regale der Supermärkte. Der Verbraucher freut sich hier über ein umfassendes und exotisches Sortiment aus aller Welt.
Verbraucherschutz – wie steht es um den gesundheitlichen Schutz?

Ob Kakao, Fisch oder der Bezug von Olivenöl: Der globale Handel mit Lebensmitteln hat im Auge der Verbraucher und Unternehmen gewisse Vorteile. So ist die Verfügbarkeit der Lebensmittel jederzeit gegeben, die allerdings im Gegenzug eine Herausforderung im gesundheitlichen Verbraucherschutz darstellt.

Bereits in vergangenen Zeiten wurden belastete Lebensmittel aufgefunden, die eine internationale Wirkung aufwiesen. Ob Viren auf Erdbeeren, Melamin-Substanzen in Milchprodukten oder gepanschtes Olivenöl – der Lebensmittelhandel im globalen Umfeld hat gewisse Tücken und Herausforderungen zu meistern.

In Anbetracht der weltweiten und unübersichtlichen Distributionswege stellt die Kontrollmöglichkeit durch Behörden teils unüberwindbare Grenzen gegenüber. Die Komplexität der Erzeuger und Handelsketten sind groß.

Nur durch eine gemeinsame Verpartnerung und Setzung von Bewertungskriterien ist ein voranschreiten möglich. Entsprechende Investitionen für den gesundheitlichen Verbraucherschutz International sollen den notwendigen Rahmen schaffen. Experten sind sich hier einig: Die Etablierung geeigneter Systeme und Verfahren ist erforderlich, um die Sicherheit der Lebensmittel weltweit rechtlich zu gewährleisten.
Vernetzte Softwaresysteme sollen Abhilfe schaffen

Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure, vom Hersteller bis hin zum Supermarkt, ist gefordert. Entsprechende Lösungsansätze und die Entwicklung diverser Softwaresysteme innerhalb der Warenketten sind in Forschungsarbeiten festgehalten. Das soll einerseits eine Risikobewertung der komplexen Handelswege gewährleisten, andererseits eine Analyse der geographischen Herkunft offerieren.

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