Regionale Früchte – Mehr Geschmack auf den Teller

Der Lebensmittelhandel ist durch das globale Verschieben von Produkten seit längerer Zeit zur Zielscheibe von Kritik geworden. Wegen niedrigerer Anbaukosten werden Obst und Gemüse um die Welt transportiert, die dann auf deutschen Märkten oder Supermärkten landen. Preiswert, sicherlich. Allerdings werden die Erzeugnisse in der Regel unreif geerntet und reifen während des Transportes nach.

Verbraucher wünschen sich bereits jetzt mehr Geschmack und Nachhaltigkeit

Für Verbraucher ist der Preis ein wichtiges Kriterium, doch inzwischen findet ein Umdenken statt. Immer mehr Kunden entdecken den Unterschied in Geschmack und Konsistenz, wenn sie zu regionalen Früchten greifen. Denn natürlich gereifte Anbauprodukte haben den höchsten Vitamingehalt und schmecken am besten. Wer einmal prallen roten, entsetzlich faden Erdbeeren oder gummiartigen Bananen erlegen ist, weiß wie die lange Kühlung und der Transport den Früchten zusetzen.

Dank kurzer Lieferketten sind Produkte aus lokaler Produktion unmittelbar im Vertrieb und dann auch beim Kunden. Das kommt regionalen Anbietern zugute – und der Umwelt. Der Anbau von regionalen Früchten ist also für alle Beteiligten ein Win-Win.

Kochen und essen im Lauf der Jahreszeiten mit frischen Anbauprodukten

Für Genießer sind Früchte aus örtlichem Anbau noch aus weiteren Gründen Trumpf: wer sich quasi vor der Haustür mit Obst und Gemüse versorgt, lernt die Speisen nach ihrer Jahreszeit zu schätzen. Denn was ist schöner, als sich allmonatlich auf die gerade reifen Früchte oder sonstigen Produkte zu freuen, die zur Zeit auf die Märkte kommen – ganz frisch natürlich.

Da regionale Früchte nicht lange unterwegs sind, müssen sie weder anhaltend gekühlt noch in irgendeiner Form mit Konservierungsstoffen behandelt werden. Obendrein kann sich der Verbraucher zum Erzeugerbetrieb informieren und sich vergewissern, ob dort, wo Bio draufsteht, auch wirklich Bio drin ist.

Selbstversorgen kann Spaß machen

Noch schöner ist der Einkauf direkt vor Ort, viele Bauern führen attraktive Hofläden, die zugleich ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie sind und nicht selten mit einem angeschlossenen Restaurant punkten können. Da kann man sich gleich am eigenen Leibe vorführen lassen, was sich mit Früchten der Saison so alles anstellen lässt, und es dann zuhause nachkochen. Eine weitere Möglichkeit, Früchte ganz nah zu erleben, ist das eigene Hochbeet auf der Terrasse oder dem Balkon, oder wenn verfügbar, im eigenen Garten. Nicht umsonst sind Schrebergärten zur Zeit gefragt wie nie. Zahlreiche Früchte lassen sich selbst anbauen, exotisches Obst unter Umständen im Gewächshaus.

Lieferketten unter Corona-Beschuss

Da die weltweite, durch das Corona-Virus ausgelöste Krise auch die Logistik im Lebensmittelhandel zum Erliegen bringt, ist damit zu rechnen, dass Verbraucher den ohnehin schon bestehenden Trend zum Regionalen weiter aufgreifen und in Zukunft mehr selbst produzieren bzw. bewusster aus örtlichen Quellen einkaufen. Schon jetzt bevorzugen ein Drittel der Kunde regionale Produkte, beim Obst und Gemüse kaufen rund 44% der Deutschen am liebsten Erzeugnisse aus der Umgebung. Diese Trends werden wegen Corona, aber auch der Umwelt und der Qualität zuliebe noch zunehmen.

Unklare Lage bei Schadstoffen und Umweltbelastung in der internationalen Lebensmittel-Logistik

Bei importierten Früchten müssen Verbraucher auf viele Vorteile verzichten, nicht nur den Geschmack. Eine hohe Schadstoffbelastung, beispielsweise durch Pflanzenschutzmittel, kann hier nicht ausgeschlossen werden. Hinzu kommen die CO2-Emissionen, die der Transport verursacht. Übersee-Importe, die eingeflogen werden, haben eine 500mal höhere CO2-Bilanz als heimische Früchte, beim Transport per Schiff ist der ökologische Fußabdruck immer noch zwölf mal größer.

Regionale Erzeuger dürfen optimistisch in die Zukunft schauen

Der Wunsch nach mehr Frische und Nachhaltigkeit, aber auch das Bedürfnis der Lebensmittel-Ketten nach kürzeren, klareren Lieferketten machen deutlich, dass der regionale Anbau von Früchten und Gemüse zu den Post-Corona Gewinnern gehören dürfte. Verbraucher können sich über mehr Geschmack und Qualität freuen!

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