Ein klares Signal von mehreren deutschen Einzelhändlern zum Start der Grünen Woche in Berlin: Eine transparentere und offene Lieferkette soll eine existenzsichernde Lösung für Landwirte ermöglichen. Woher stammen die Produkte aus dem Supermarktregal? Vertreter von Aldi, Lidl, Rewe und anderen Supermarktbetreibern haben eine freiwillige Erklärung unterzeichnet.
Von der Plantage über den Lieferanten bis hin zum Regal soll eine Rückverfolgung der Produkte möglich sein. Vorerst wird die Transparenz auf Eigenmarken beschränkt, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgeweitet werden soll.
„Es ist gut, dass im Lebensmittelhandel Bewegung ist“, so Minister Müller, denn die Supermarktketten stehen immer wieder in der Kritik wegen zu niedriger Lebensmittelpreise.
Verbraucher üben immer mehr Druck auf den Handel aus
Immer mehr Verbraucher wollen genau wissen, woher die Lebensmittel stammen und wo diese produziert werden. Gerade in den Entwicklungsländern muss mehr ankommen, so gibt Müller an. Die Zielsetzung: 100 Prozent transparenter und fairer Handel, dass über eine Selbstverpflichtung hinausgeht.
Entwürfe für eine Lieferketttengesetz
Mit zahlreichen Eckpunkten will SPD Politiker Hubertus Heil in den nächsten vier Wochen unter Achtung der Menschenrechte ein Lieferkettengesetz vorlegen. Das Gesetz soll für alle Unternehmen in Deutschland mit mindestens 500 Mitarbeitern gelten. Diskussionsbedarf dürfte die Größenschwelle, wie auch die Höhe der Strafen bei Verstößen gegen das Lieferkettengesetz sein. Eine freiwillige Maßnahme führe selten zum erstrebten ziel.
Landwirte rund um die Agrarmesse Grüne Woche
Auch Landwirte fordern um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Preise. In diesem Zusammenhang wurden Demonstrationen mit Traktoren rund um Berlin, Stuttgart und Nürnberg angekündigt. Auch Hannover wird sich an der Demonstration beteiligen, sodass es mit weitreichenden Verkehrsbehinderungen gerechnet werden kann.