Laut Statistik werden 20 Prozent der Lebensmittel innerhalb der Europäischen Union weggeworfen. Dabei verfolgen die Mitgliedsstaaten unterschiedliche Konzepte, um die Verschwendung von Lebensmitteln einzugrenzen und zu beseitigen. Hier der Vergleich.
Dänemark:
Dänemark ist Spitzenreiter bei der Minimierung der Lebensmittelverschwendung. Die Essensabfälle konnten innerhalb von fünf Jahren um ein Viertel gesenkt werden. Der Grund dafür ist jedoch keinem neu aufgelegtem Gesetz geschuldet, sondern Selina Juul, die sich für die Vermeidung von Essensabfällen einsetzt.Mit einfachen Tipps auf Facebook, einer mittlerweile anerkannten Hilfsorganisation und ihrer Webseite “Spot Spild Af Mad” unterstützt sie die Müllvermeidung und Verschwendung von Lebensmitteln.
Frankreich: Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung
Ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung existiert in Frankreich, dass jedem Supermarkt mit mehr als 400 Quadratmetern auferlegt, nicht verkaufte Lebensmittel an ehrenamtliche Organisationen zu spenden, sofern sie noch genießbar sind. Die derzeitigen Strafen sind jedoch überschaubar auf 3750 Euro gesetzt.
Tschechien: Hohe Strafen bei Verschwendung
Tschechien ist ein Land, dass durchaus härter gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorgeht. So sind Strafen von bis zu 390.000 Euro fällig, wenn Supermärkte unverkaufte Lebensmittel in die Mülltonne werfen, wenn diese noch Verzehrbar sind. Das Gesetz sieht auch hier vor, genießbare Lebensmittel an Wohltätigkeitsorganisationen weiterzugeben.
Italien: Steuererleichterungen statt Strafen
In Italien gibt es ebenfalls ein Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung. Anders wie in Frankreich oder Italien werden jedoch keine Strafen ausgesprochen, sondern mit Steuererleichterungen unterstützt. In Gastronomiebetrieben werden beispielhaft Gäste dazu ermutigt, nicht gegessenes Essen mitzunehmen, um später noch verzehrt zu werden.
Deutschland setzt auf freiwillige Maßnahmen
Die deutsche Regierung hat das Ziel, bis zum Jahr 2030 die Verschwendung zu halbieren. Hier liegt jedoch derzeit keine konkreten Maßnahmen, noch ein brauchbares Gesetz vor. Julia Klöckner ( Ernährungsministerin CDU ) setzt auf Aufklärung und will konkrete Maßnahmen auf freiwilliger Basis mit Unternehmen, Verbänden und Ländern erarbeiten.
Dabei sollen Jugendliche beispielhaft mit Informationen über das Internet stärker an die Lebensmittelverschwendung sensibilisiert werden, weiter wären passendere Portionsgrößen in Restaurants und Kantinen angebracht, der Müllzuführ entgegen zu wirken. Strafen wie in anderen Ländern sind jedoch nicht in der Planung.