Küchenschaben – Alptraum für Gastronomen

Küchenschaben gehören zu den größten Überlebenskünstlern des Planeten. Sogar unter den Insekten nehmen Schaben eine Sonderstellung ein, denn sie haben nachweislich sogar die Atombombentests beim pazifischen Bikini-Atoll überlebt. Nach neueren Medienberichten werden sie überdies zunehmend resistent gegen geläufige Insektenvernichtungsmittel. Ein Problem für Gastronomen, denn überall, wo mit Lebensmitteln hantiert wird, versuchen sich Küchenschaben breitzumachen. Daher begegnen Lebensmittelprüfern auch in deutschen Restaurants, Hotelküchen und Geschäften, sogar in der verarbeitenden Industrie immer häufiger Schaben.

Ein echter Albtraum, denn: sind die Plagegeister erst einmal da, drohen dem Gastronomen hohe Strafen wegen Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz. Wie kann man vorbeugen, und wie gelingt die Beseitigung von Küchenschaben?

Warum sind Kakerlaken so unhygienisch?

Küchenschaben ernähren sich gern von feuchten und weichen Substanzen. Es darf ruhig ein bisschen faulig sein, das weist der Schabe den Weg zur Futterkrippe. Aufgrund ihrer Nahrungsvorlieben kommen Schaben naturgemäß mit Bakterien in Kontakt, die sie dann weitertragen. Die unsichtbaren „Fußstapfen“ der Schabe sorgen dafür, dass Keime durch das Restaurant, die Küche oder die Backstube geschleppt werden. Oft ist den betroffenen Gastronomen oder Betrieben zunächst gar nicht klar, dass es da ein Problem gibt. Denn: Schaben sind überwiegend nachtaktiv.

Wenn es still wird im Lokal oder in der Küche, kommen sie aus kleinsten Ritzen, die der Inhaber vielleicht gar nicht wahrnimmt, aus Belüftungsschächten und Abflüssen. Und dann machen sie sich über Krümel und winzige Verschmutzung her. Eine Schabe kann von dem Leim auf der Rückseite einer Briefmarke angeblich dreißig Tage lang gut speisen, es müssen also gar kein offensichtlichen Bankette für die Tierchen angerichtet werden.

Meist fällt der Befall auf, wenn dann doch einmal ein Tier bei Tag durch die Räume huscht. Wenn es so weit ist, kann man davon ausgehen, dass für jede sichtbare Schabe ca. 200 weitere gut versteckt in dunklen Ecken hocken. Da Schaben sich gern und stark vermehren, vergrößert sich das Problem mit jedem Tag!

Gibt es eine gesetzliche Meldepflicht?

Ja, wenn ein Gastwirt erst einmal einen Schabenbefall festgestellt hat, greift die Meldepflicht – denn wie bereits erwähnt, stellen Küchenschaben ein Gesundheitsrisiko dar. Die Do-It-Yourself-Bekämpfung bringt wenig, da in der Regel immer einige Eier überleben. Wenige Wochen später ist die Schabe zurück, getreu der Devise, Was uns nicht umbringt, macht uns stärker!

Mit der Meldung sollte einhergehen, dass Profis mit der Beseitigung von Küchenschaben beauftragt werden. Denn Kammerjäger wissen nicht nur, wo sie gezielt ansetzen und welche Maßnahmen für einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb geeignet sind. Sie können darüber hinaus auch beraten,

Wie man gegen Schaben vorbeugt

Immer wieder liest man, dass Küchenschaben kein Hinweis auf Hygienemängel sind und dass sich Schaben über kleinste Zugänge auch in sauberen Betrieben breitmachen können. Das stimmt nicht so ganz – denn dem fest etablierten Befall gehen immer einige „Kundschafter“ voraus. Finden diese keine geeigneten Lebensbedingungen vor, dreht die Schabe wieder ab. Hygiene ist und bleibt also der Dreh- und Angelpunkt beim Umgang mit Küchenschaben.

Dass in einem erstklassigen Betrieb Wände, Böden und Arbeitsflächen gereinigt werden, ist selbstverständlich. Gastronomen sollten sich allerdings die Mühe machen, ihre Einrichtung vor allem auf kleinste Schlupfwinkel für Schaben zu prüfen. Sind Hohlräume hinter Schränken, Kühlschränken oder Herden nicht gut abgedichtet, bieten sie schon bald ideale Lebensbedingungen für die lästigen Insekten, die spätere Beseitigung von Küchenschaben wird dann schwierig.

Ein Problembereich sind Nasszonen. Denn Schaben kommen sehr gern aus dem Abfluss – einfach deshalb, weil dort schon Ablagerungen von Lebensmittelresten oder Faulstoffen vorhanden sind, die ihnen ohnehin schmecken. Eine Reinigung der Abflüsse, etwa durch kochendes Wasser oder mit Hochdruck, kann eine ausgezeichnete, kostengünstige und überdies umweltfreundliche Vorbeugung darstellen. Steigt aus den Abflüssen bereits unangenehmer Geruch auf, sind größere und leider auch teurere Sanierungen angebracht. Den Abfluss einfach durch Siebeinsätze zu verschließen, ist keine Lösung. Denn wenn die Lebensbedingungen stimmen, ist die Schabe trotzdem da, und früher oder später auch in der Küche!

Auch Arbeitsbereiche, in denen Abfälle gelagert bzw. entsorgt werden, sind eine Schwachstelle, über die Schaben Zugang zum Restaurant finden. Idealerweise sollten Abfälle sofort beseitigt werden, die entsprechenden Behälter sollten weit genug vom Zugang zum Gebäude aufgestellt sein – also keinesfalls über oder neben einem Kellerfenster in der Nähe der Küche…

Was tun bei ersten Verdacht?

Wer noch keine Schaben gesehen hat, aber den Verdacht hegt, dass die Schädlinge es sich in der Restaurant- oder Hotelküche gemütlich machen wollen, kann sich mit entsprechenden Ködern oder Gels Gewissheit verschaffen. Der Vorteil dabei: mit Ködern lässt sich auch feststellen, zu welcher Unterart der Schaben die ungebetenen Gäste gehören. So können die späteren Bekämpfungsmaßnahmen genau auf den Befall abgestimmt werden.

Schaben sind kein Schicksal

Zwar wird so gut wie jeder Gastronom im Laufe seiner Tätigkeit immer wieder mit Schädlingsbefall konfrontiert, aber wie sich gezeigt hat, kann man durch wenige effektive Maßnahmen vor allem Schaben sehr gut vorbeugen und auch einen vorhandenen Befall gut diagnostizieren und bekämpfen. Im eigenen geschäftlichen Interesse und auch für die Gesundheit der Gäste gilt es, regelmäßige Kontrollen zu machen und im eigenen Betrieb auf peinlichste Sauberkeit zu achten. Denn bei der Schabe, egal zu welcher Art sie gehört, gilt dasselbe wie bei den Stammkunden: die Liebe geht durch den Magen!

Verseuchte Eier – das Fipronil-Desaster

Rührei, Omelett oder das klassisch hart gekochte Ei – ein beliebtes Nahrungsmittel auf deutschen Frühstückstischen. Doch viele Landwirte nutzen das schädliche Fipronil als Schädlingsbekämpfungsmittel mit gefährlichem Ausmaß.

In den letzten Jahren ist die Zunahme der Missstände zum fragwürdigen Einsatz des Insektizid Fipronil festgestellt worden. Auch in Zukunft könnten entsprechende Unstimmigkeiten auftreten und zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung führen.

Für Umweltschützer und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist klar, dass es sich um tiefgründige Missstände und langfristiger Probleme handelt. Die Versuchung der Landwirte, auf günstige aber kritische Mitteln zurück zu greifen, ist groß. Zudem spielt die Komplexität der Lebensmittelerzeugung eine tragende Rolle. Nicht selten werden Fremdunternehmer für die Saison hinzugezogen oder für Teilaufgaben beauftragt.

Der Verbraucher ist verunsichert – darf ich noch Eier konsumieren?

Die auftretenden Skandale verunsichern Verbraucher, denn über die Auswirkungen ist relativ wenig bekannt. Fipronil hat jedoch einige gefährliche Eigenschaften und kann sich unter Umständen in das menschliche Gewebe einlagern.

Nach Expertenmeinung und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestehe keinen Grund für eine gesundheitliche Panik, sofern die Grenzwerte nicht überschritten werden.

Hier müsse man bereits als Erwachsener sieben Eier am Tag aus einer höchst belasteten Charge konsumieren, dass praktisch unmöglich erscheint. Für Kinder fallen die Werte geringer aus.

Fipronil führt nach Angaben weder zu Reizungen der Augen oder Haut, noch löe es allergische Reaktionen aus. Weiter ist nach aktuellem Kenntnisstand weder DNA-gefährdend, noch krebserregend.

Dennoch: Das Kontaktgift hat durch seine Temperaturbeständigkeit die Eigenart, dass dieser beim Kochen oder Braten nicht zerfällt. So ist das Schädlingsmittel gegen Läuse, Milben und Parasiten zudem nicht bei Nutztieren anzuwenden, die für den Verzehr gedacht sind.

Bei regelmäßigem Verzehr kann sich das Insektizid im Körper ansammeln, dass nur über die Galle ausscheiden lässt.

Der Lebensmittelhandel reagiert schleppend

In allen Bundesländern sind verseuchte Eier aufgefunden worden. Das ist nicht verwunderlich, denn der Bedarf an Eiern wird aus Importen der Nachbarländer sichergestellt. So sind wohl insgesamt über zehn Millionen belastete Eier aus den Niederlande in die Regale der Supermärkte gelangt.

Der Lebensmittelhandel ist sehr komplex und schwer einzuschätzen, zudem brodelt es an allen Ecken und Kanten.

Konsumenten können beim Discounter Aldi vorzeigbar die Eier zurückgeben, die als einzigste Kette die Möglichkeit offeriert. Andere Mitbewerber fordern Garantien und Laborergebnisse, um der Lebensmittelsicherheit entgegen zu kommen.

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