Legalisierung von „Containern“ gescheitert

Täglich werfen Supermarktketten unverkaufte Lebensmittel in großen Mengen in den Müllcontainer, da die Mindesthaltsbarkeitsdauer abgelaufen ist oder sich Druckstellen auf den Produkten befinden. Viele Lebensmittel wären jedoch noch essbar und könnten weiterhin problemlos konsumiert werden.

Hamburger Justizsenator Till Steffen wollte das nun ändern und stellte einen Antrag auf die Legalisierung des Containerns ab. Mehrheitlich wurde der Antrag jedoch abgelehnt, sodass die Entnahme von essbaren Lebensmitteln weiterhin ein Hausfriedensbruch und  Straftat bedeutet.

Kein Verständnis zur Ablehnung

In Deutschland werden jedes Jahr Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das eine strafrechtliche Verfolgung beim Containern erfolgt, ist ein völlig falscher Weg und unverständlich, so Till Steffen.

Auch seitens des Dachverband Tafel Deutschland äußern sich kritische Stimmen und befürworten ebenfalls die Entkriminalisierung. Weiter forderten der Dachverband jedoch auch ein Umdenken in der Gesellschaft: Jeder Einzelne könnte einen Beitrag leisten und sein Einkaufsverhalten überdenken.

Lebensmittelverlust im Handel

Jeden Tag werden Lebensmittel in die Mülltonne entsorgt. Ob beim Konsumenten selber, beim Lebensmittelhandel oder bei der Sortierung in der Herstellung unserer Nahrung. DIe Berge und Tonnen von Lebensmitteln, die dem Müll zugeführt werden, sind unumstritten in den letzten Jahren gestiegen.

Das sinnlose Wegwerfen der Lebensmittel soll nun auf politischer Ebene eingedämmt werden. Im Durchschnitt wirft jeder Konsument ca. 82 Kilogramm an Lebensmittel in die Biotonne. In Deutschland sind das nun mehr als 10 Millionen Tonnen jährlich. Um dieser Herausforderung final gerecht zu werden, müssen alle Beteiligten sensibilisiert und in die Pläne mit eingebunden werden. So sind Hersteller, Händler und Industrie ebenso in der Verantwortung wie der eigentliche Konsument.

Die Sensibilisierung zur täglichen Lebensmittelverschwendung

Wichtig in diesem Zug ist die Bildung des Bewusstseins zu dieser Thematik. Die Verantwortung liegt bereits bei den Konsumenten. So sollen Kinder im Schulalter bereits auf die sinnlose Wegwerfmentalität sensibilisiert werden. Weiter muss das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lebensmittel überdacht werden.

Viele Lebensmittel sind essbar auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Der Irrglaube vieler Konsumenten, das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet gleichzusetzen mit einem Wegwerfdatum, da die Ware nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, ist vorhanden. Doch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich eine Orientierungshilfe für den Verbraucher. Die Lebensmittel sind auch nach dem Datum häufig uneingeschränkt genießbar.
Lebensmittelverlust im Handel

Nach sorgfältigen Analysen über Lebensmittelabfälle im Handel kann nach Angabe des Handelsverbandes von einer geringen Verlustmenge gesprochen werden. So liegt der Anteil an unverkäuflichen Artikeln, die verdorben, beschädigt oder vom Verderb gefährdet sind, bei etwa 1,1 Prozent des Warenwertes aller bezogenen Produkten. Dies wiederum entspricht einem berechnetem Verlust von etwa 310.000 Tonnen jährlich im Lebensmittelhandel.

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